Butterfly Koi werden auf den verschiedenen Kontinenten auch als Drachenkoi, Schmetterlingskoi, Hirenagagoi, Hagoromo, American Koi oder Longfin Koi bezeichnet. Ihre beeindruckende Erscheinung ist auf das anmutige Schwimmverhalten zurückzuführen, die Tiere gleiten wie auf Flügeln durchs Wasser. Die langen Flossen wirken dabei wie ein Schweif und sind auch in der seitlichen Ansicht sehr auffällig. Die eleganten Tiere weisen ansonsten die Charaktereigenschaften der klassischen Koi auf und können sehr zutraulich werden.
Langflossige asiatische Flußkarpfen wurden zu Beginn der 80er Jahre aus Indonesien in die USA importiert und dort in der Blue Ridge Fish Hatchery mit bestehenden Koi-Varietäten verpaart. Die erste Verpaarung erfolgte zwischen weiblichen Flußkarpfen und männlichen Ginrin Ogon Koi. Randy LeFever, der Sohn und Nachfolger des damaligen Inhabers, erkannte spontan eine Ähnlichkeit und schuf so den Namen "Butterfly Koi".
Die entstandene Erstgeneration wurde dann weiter selektiert und mit anderen Varietäten verpaart. So entstanden über die Jahre die vielfältigen Erscheinungsformen, die man heute kennt.
Ungefähr zur gleichen Zeit fand die gleiche Verpaarung in Japan statt, die entstandene Hybridform wird dort auch als "water dragons" bezeichnet. Kaiser Akihito hatte die indonesischen "Longfins" schon 1962 gesehen und beauftragte die Saitama Fisheries Experiment Station mit der Zucht. 1991 wurden die ersten "Hirenaga" in den Teich des Kaiserpalasts gesetzt.
Als erster privater Züchter bot Atsushi Suda die Drachenkoi bereits Ende der 80er Jahre an.
Auch Schmetterlingskoi erreichen unter optimalen Bedingungen eine Körperlänge inklusive Flossen von 80-100 cm. Durch den größeren Flossenanteil (eher 1:2 statt 1:5) bleibt die reine Rumpflänge aber etwas gegenüber den herkömmlichen Koi zurück.
Im Vergleich zu ihren normalflossigen Varianten sind Butterfly Koi auch meist von etwas schlankerer Körperform. Die Länge der Flossen und Barteln kann die 5-fache Länge traditioneller Koi erreichen. Ab dem 3. Lebensjahr tendieren männliche Exemplare zu längeren Flossen als weibliche.
Ihrer größten Beliebtheit erfreuen sich diese Fische in Nordamerika und Europa.
Nach strenger japanischer Züchterauslegung sind Butterfly Koi gar keine Koi (Nishikigoi), sondern eine eigene Fischgattung (Hirenagagoi). Die ZNA (Zen Nippon Airinkai) als Ausrichter klassischer Koi-Wettbewerbe hat diese Tiere deshalb auch nicht zur Teilnahme zugelassen. Ebenso schließen die britischen Wertungsrichter diese Fische von der Wettbewerbsteilnahme aus, während die US-amerikanische Organisation AKCA (Associated Koi Clubs of America) die Longfin Koi zur Teilnahme innerhalb ihrer Varietät zuläßt. Bei vielen US-Shows gibt es sogar eine Preiswertung "bester Longfin".
Während der 90er Jahre ging das Interesse japanischer Züchter deutlich zurück. Erst die große Nachfrage nach den Hirenaga aus dem Ausland sorgte zu Beginn des 21. Jahrhunderts dafür, daß auch japanische Züchter wieder größere Anstrengungen hinsichtlich Qualität und Quantität der Zucht unternahmen. Mittlerweile werden die Schmetterlingskoi in allen Ländern produziert, die auch für die Zucht traditioneller Koi bekannt sind. Neben Japan sind das insbesondere China, Thailand, Indonesien, Israel und die USA.
Bei der Haltung gibt es keinerlei Unterschiede zu traditionellen Koi zu beachten. Durch die Einkreuzung von Wildgenen ist sogar eine größere Robustheit als bei den jahrzehntelang nur untereinander gekreuzten Blutlinien gegeben. Noch wichtiger als bei den normalflossigen Koi ist es, den Teich auf potentielle Verletzungsquellen zu prüfen. Während Flossenverletzungen in jungen Jahren oft noch verheilen können, sind Flossenrisse im fortgeschrittenen Alter meist von bleibender Dauer.
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Koi Karpfen Köstorf
Köstorf 12
21368 Dahlem