Sie haben einen oder mehrere neue Koi erworben? Herzlichen Glückwunsch! Nun sollen die Tiere also in ihr neues Zuhause umgesetzt werden. In der Regel geht alles gut, aber das Zusetzen neuer Koi zu einem Altbestand birgt immer ein gewisses Restrisiko: Sowohl der Altbestand als auch die neuen Koi sind an ihre jeweilige Umgebung mit der spezifischen Bakterienflora angepaßt. Beide Gruppen müssen sich aber nun mit den neuen, vielleicht noch ungewohnten Bakterienstämmen der jeweils anderen Gruppe auseinander setzen.
Grundvoraussetzung für eine problemlose Anpassung an die veränderten Bedingungen ist ein optimal funktionierendes Immunsystem der Koi Karpfen. Dazu gehören Wassertemperaturen von mindestens 16 Grad und einwandfreie Wasserwerte, insbesondere ein ausreichender Sauerstoffgehalt des Teichwassers. Was kann man noch tun, um gesundheitlichen Probleme bei den Tieren vorzubeugen?
Als einfachste Maßnahme wäre das Kurzzeitsalzbad der neu einzusetzenden Koi zu nennen. Die Tiere werden für 15 bis 20 Minuten in ein gut belüftetes Becken (Kübel oder ähnliches) mit 1,5 bis 2 Prozent jodfreiem Kochsalz gesetzt. Das entspricht 150 bis 200 Gramm auf 10 Liter Wasser. Dadurch werden die Kiemen und die Haut mild desinfiziert und es gelangen weniger Keime mit den neuen Tieren in den Teich. Das Behandlungsbecken sollte stark belüftet werden und die Tiere während der Behandlung unter Beobachtung bleiben.
Sollte ein Koi währenddessen „kippen“, das heißt Schlagseite bekommen, nehmen Sie ihn bitte aus dem Salzbad und bewegen ihn in klarem Wasser, bis er wieder von allein aufrecht schwimmt. Durch das Vor- und zurückbewegen des Tieres werden die Kiemen mit klarem Wasser gespült und der Koi kommt wieder zu sich. Dies wird aber nur in sehr seltenen Fällen nötig sein.
Sie haben bereits einen sehr wertvollen und umfangreichen Koibestand und wollen keinerlei Risiken eingehen? Dann benötigen Sie ein Quarantänebecken oder einen kleinen, abdeckbaren Quarantäneteich, natürlich ebenfalls mit Belüftung und Filteranlage (und ggf. mit Starterbakterien). Die Neuzugänge werden darin für 3 bis 4 Wochen zwischengehältert und beobachtet. Idealerweise kann man als Virencheck (KHV+CEV) innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden eine Kiemenprobe entnehmen und zum PCR-Test einsenden, sowie einen Parasitenabstrich machen.
Sind in diesem Zeitraum keine Auffälligkeiten aufgetreten, sollte man ein Exemplar aus dem Altbestand entnehmen und zu den neuen Koi in die Quarantäne setzen. Wieder wartet man 3 bis 4 Wochen ab, ob sich irgendwelche Anzeichen einer Erkrankung zeigen. Wenn alle Tiere sich dann in bester Gesundheit befinden, hat man alles getan, um die Vergesellschaftung neuer und alter Koi komplikationslos von statten gehen zu lassen. Setzen Sie nun alle Tiere in den Teich und erfreuen sich Ihrer neuen Teichbewohner.
Noch ein Tipp: Wenn man die Möglichkeit dazu hat, empfiehlt es sich durchaus, das Quarantänebecken dauerhaft in Betrieb zu haben. Dann hat man jederzeit einen eingelaufenen Filter und ideale Bedingungen, um nicht nur neue Koi aufzunehmen, sondern auch auffällige Tiere aus dem Teich zu separieren. Damit der Filter die volle Leistung hält, ist ein Dauerbesatz der Quarantäne mit 3 bis 4 kleinen Koi sinnvoll. Somit hat man dann auch gleich eine Aufzuchtstation, in der man Tosai und Babies über den Winter im Wachstum halten kann. Vorausgesetzt, die Quarantäne befindet sich in einem geheizten Raum.
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